Nage-no-kata und Go-kyo,
Ryote-dori und Kakae-dori. Nie gehört? Das sind für
den Laien schwer verständliche Begriffe aus dem Judo, dem
Wettkampf und
-Selbstverteidigungssport aus Japan, der mit seinem
fernöstlichen Charme auch
bei uns immer mehr Menschen fasziniert.
Im Gegensatz zu vielen
anderen Kampfsportarten verzichtet Judo bewusst auf harte
Schläge und Tritte
und auf alle schmerzhaften und gefährlichen
Bewegungsabläufe. Das Wesen dieser
olympischen Sportart wird vor allem durch die Bedeutung des Wortes Judo
—"der sanfte
Weg" — gekennzeichnet: "Siegen durch Nachgeben".
Die Geschichte des Judosports begann in Japan schon im
Mittelalter, wo junge Samurai darin geschult wurden, mit und ohne
Waffen im Nahkampf zu bestehen. Die alten Kampfeskünste
gerieten allerdings immer mehr in Vergessenheit. Erst Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde langsam die Grundform des heutigen Judo entwickelt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam diese Sportart auch in den
westlichen Ländern an. In Berlin wurde 1905 eine Schule
für Judo und Jiu-Jitsu gegründet und 1920 kam es in
Frankfurt zur ersten Bildung eines reinen Judoclubs.
Dass Judo eine das ganze Leben begleitende Sportart ist, die von
Kindesbeinen an bis ins hohe Alter betrieben werden kann, wird auch
beim Judo-Club Reilingen deutlich. Rund 70 Erwachsene und über
120 Kinder und Jugendliche machen bei dem im Juli 1999
gegründeten Verein, der in diesem Jahr die Grenze von 200
Mitgliedern überschritten hat, aktiv mit. In der Vergangenheit
hat sich der Judo-Club immer wieder an Aktionen des Deutschen
Judo-Verbandes beteiligt und im Juni finden in Reilingen die badischen
Kata-Meisterschaften statt.
Dass Judo eine das ganze
Leben begleitende Sportart ist, die von Kindesbeinen an bis ins hohe
Alter
betrieben werden kann, wird auch beim Judo-Club Reilingen deutlich.
Rund 70
Erwachsene und über 120 Kinder und Jugendliche machen bei dem
im Juli 1999 gegründeten
Verein, der in diesem Jahr die Grenze von 200 Mitgliedern
überschritten hat,
aktiv mit.
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Abschließend
sind
in einem Wahlpflichtfach entweder
technische, taktische und methodische Aufgaben zu lösen oder
Techniken
wie Schleuderwurf, Handkantenschlag oder Handseitenhebel mit
Ellbogenkontrolle vorzuführen.
Berchtold nahm zunächst an den Kata-Meisterschaften in
Villingen-Schwenningen teil und erreichte zusammen mit den anderen
Prüflingen des Judo-Clubs Reilingen, dem 1. Vorsitzenden Jens
Brenner, Claudia Strittmatter und Sven Kregelin, eine Platzierung unter
den ersten acht.
Die Vorbereitungen für die abschließende
DAN-Prüfung waren dann noch sehr stressig und
zeitaufwändig, für den rüstigen Rentner
Achim Berchtold allerdings kein Problem. Dabei hatte er immer noch
für die anderen ein aufmunterndes Sprüchlein auf den
Lippen.
Für seine drei Sportkameraden waren Beruf, Familie und Judo
schon schwieriger unter einen Hut zu bekommen. Claudia Strittmatter
hatte bereits als Jugendliche mit dem Judo begonnen und war schon
einmal kurz vor der Prüfung an einer schweren Verletzung
gescheitert. Dieses Mal sollte nichts mehr dazwischen kommen. Jens
Brenner kam erst als Erwachsener zum Judo und findet diesen Sport auch
nach vielen Jahren noch sehr spannend. Und Sven Kregelin, der bereits
als Jugendlicher mit dem Judosport begonnen hatte, stieg nach
langjähriger Pause wieder voll ein und ist inzwischen ein sehr
engagierter Kinder- und Jugendtrainer beim Judo-Club Reilingen. Alle
vier Prüflinge legten in den Mannherz-Hallen eine
herausragende Prüfung vor dem DAN-Gremium ab. Und auch wenn
die Freizeitsportler auf Wettkämpfen wohl nicht auf sich
aufmerksam machen werden, ist der erste Meistergrad im Judo eine reife
Leistung - vor allem für den Senior unter den
DAN-Trägern, Achim Berchtold.
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In der
Vergangenheit hat sich der Judo-Club immer wieder an
Aktionen
des Deutschen Judo-Verbandes beteiligt und im Juni finden in Reilingen
die
badischen Kata-Meisterschaften statt.
Im Judo ist wie bei allen
traditionellen japanischen Kampfkünsten die so
genannte Kata ein fester Bestandteil des Trainings. Das Wort Kata
bedeutet so
viel wie Form, Zeremonie oder Schauspiel: Genau festgelegte
Übungen zum Zwecke der Demonstration und Verinnerlichung von
Techniken. Dabei geht es nicht nur um die Erlernung und Vervollkommnung
der Kampftechnik, sondern vor allem auch um die geistige und seelische
Weiterentwicklung des Kämpfers. So werden in den Kata die
Prinzipien der Techniken, Kampfstrategien und die Hintergründe
der Kampfsportart vermittelt.
Im Vordergrund stehen ohnehin Gesundheit und Achtung des sportlichen
Partners. Nicht Sieg oder Niederlage sind letztlich entscheidend,
sondern die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Das
vergangene Jahr war beim Judo-Club Reilingen das Jahr der
Kata-Meisterschaften und DAN-Prüfungen. Insgesamt vier
DAN-Anwärter legten im Dezember ihre Prüfungen mit
Erfolg ab. Besonderer Respekt muss dabei einem dieser
DAN-Träger gezollt werden: Achim Berchtold, der sich im Alter
von 70 Jahren noch dieser sportlichen Herausforderung gestellt hat.
Berchtold befasste sich nämlich nicht sein ganzes Leben lang
mit Judo, sondern hat nach einer Pause von fast 30 Jahren erst das
Judo-Training beim Reilinger Judo-Club wieder aufgenommen. Im Alter von
70 Jahren eine DAN-Prüfung abzulegen, ist für einen
Freizeitsportler eine tolle Leistung, denn allein die Kata bedeutet
monatelange Vorbereitungen und ist ein fester Bestandteil der
DAN-Prüfung zum schwarzen Gürtel.
Das Prüfungsprogramm für den 1. DAN ist
äußerst umfangreich. Beim
Standprogramm sind unter anderem Wurftechniken und jeweils
fünf
Kombinationen und Kontertechniken zu demonstrieren. Das Bodenprogramm
umfasst viele Varianten aus zahlreichen Haltegriff-, Armhebel- und
Würgegriffgruppen sowie die Demonstration mehrerer Techniken
in einer
Komplexaufgabe.
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